
Klaus Wüsthoff – Komponist
Musik ist die Nachhaltigkeit der Kunst selbst.
1953–1959 war er beim RIAS Berlin zunächst Aufnahmeleiter, später Abteilungsleiter. Daneben hatte er Gastdirigate mit eigenen Orchesterwerken bei in- und ausländischen Rundfunkanstalten. Anfang der Sechzigerjahre war er an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin Hauskomponist unter Boleslav Barlog, bevor er als freischaffender Komponist, Dirigent, Autor und Moderator für Kinder-, Schulfunk- und Bildungsprogramme tätig wurde.
Sein Werkkatalog umfasst zwei Opern, acht Musicals, 35 Orchester- und Solistenkonzerte, Chorwerke, Blasmusik, Kammermusik, Jazz-, Ballett-, Film- und Schulmusik. Darüber hinaus schrieb er die Musik zu Dokumentar- und Werbefilmen. Seit einigen Jahren widmet er sich ausschließlich der nachhaltigen Bewusstmachung des Klimawandels durch Musik. So entstanden die Klimaglocken, der Klimaglocken Kanon und die Klimaglocken Kantate, für den ein Wettbewerb für Grundschulkinder ausgeschrieben ist. Weitere Werke mit dem Thema Klimaschutz sind in Arbeit.
Zu seinen Hauptwerken zählen die „Weihnachtskantate“ für junge Leute“, die seit 1973 jedes Jahr in Schulen und Kirchen erklingt, das Deutsche Musical „Himmel und Hölle Berlin“; ein Kompositionsauftrag der Ev. Landeskirche Berlin-Brandenburg und Festaufführung vor dem gesamten Berliner Senat zur 750-Jahrfeier Berlins, das 1987 in der Philharmonie Berlin mit dem vom SFB verstärkten RIAS-Tanzorchester unter Horst Jankowski, dem Ernst-Senff – Chor, den Rosy-Singers und 16 Darstellern unter der Regie von Sven Thomas uraufgeführt wurde.. Dann das „Kuscheltierkonzert“ (UA 1997 Philharmonie Berlin, Berliner Symphoniker, Sprecher Otto Sander) und die Kinderoper „Flori und sein Kokofant“, ein Kompositionsauftrag des Beethoven Orchesters Bonn (UA 2013 im Opernhaus Bonn).
Von Klaus Wüsthoff erschienen u.a. auch das Fachbuch „Die Rolle der Musik in der Film-, Funk- und Fernsehwerbung“ (1978, Verlag Merseburger) und die Lehrwerke „Tonkiste – Komponieren lernen mit Playbacks“ (1982, Musikverlag Schott) und „Das Kuscheltierkonzert – Bewegungslieder mit Kuscheltieren“ (Wettbewerb für Kinderchöre). Seine Haupt-Orchesterstücke und Solistenkonzerte erschienen 1992 auf Tonträger bei Koch International (Vol. I – III) unter dem Titel „Leichte Sinfonik“, eingespielt vom Rundfunk Sinfonieorchester Berlin anlässlich eines großen Portraitkonzerts unter zwei Dirigenten mit Live-Übertragung und Podiumsdiskussion im Ost- und Westrundfunk.
Klaus Wüsthoff war mehrfach Preisträger von Kompositionswettbewerben, unter anderem: 1962 Sonderpreis in Brüssel mit der Orchestersuite „Die Schelde“, 1972 in Köln mit „Sing up“ beim Wettbewerb des WDR – Neue Unterhaltungsmusik im Rundfunk, ebenfalls 1982 mit dem Paukenkonzert „Metrum“ Publikumssieger beim Wettbewerb der Berliner Philharmoniker anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens mit Auftrag des SFB für die 12 Cellisten der Berliner Philharmoniker „Cellodrom“, uraufgeführt beim Prix Futura des SFB (heute: RBB).
Für seine Tätigkeit als Initiator und Projektleiter von Nachwuchs-Förderprogrammen, Kompositionswettbewerben und Konzertreihen (Forum junger deutscher Komponisten für Orchestermusik, Schüler komponieren, Neue Tafelmusik, Neue Salonmusik, Glienicker Schlosskonzerte, Zehlendorfer Kammerkonzerte u.a.) erhielt er 1992 das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1999 den Paul-Woitschach-Preis des Deutschen Komponistenverbandes. 2009 wurde ihm die Goldene Nadel und 2012 anlässlich seiner 90. Geburtstags die Ehrenmitgliedschaft der Dramatiker-Union verliehen.
Mit dem „Klaus Wüsthoff Trio“ nahm er, im Alter von 92 Jahren, als swingender Pianist zwei CDs mit Evergreens der 20er- bis 50er-Jahre auf, die unter dem Titel „Über die Liebe – zum Mitsingen“ unter Lizenz von Blackbird Music veröffentlicht wurden.